Wir freuen uns schon beim nächsten und letzten workshop Ende September wieder einige Menschen für das Thema STROH/LEHM begeistern zu können.

Der letzte Lehm workshop hat uns dermaßen gut getaugt, dass wir beschlossen haben im August noch einen abzuhalten.

Aber was haben wir so gemacht in zwei Tagen oder 16 Stunden Lehmputzseminar?

Liebe DIY Fans,

im Rahmen unseres zweitägigen Workshops zum Thema Recyclingfenster haben wir unterschiedliche Fenster, die im Haus von A bis Z verbaut sind beleuchtet, Vor- und Nachteile diskutiert und schlußendlich ein fixverglastes Kastenfenster aus gebrauchten Doppelglasscheiben gebaut.

Die alten Gläser benötigten vor dem Einbau eine Reinigung (Silikonreste entfernen) und waren dann bereit montiert zu werden. Die Arbeitsschritte waren:

• Vorlegeband aufkleben,
• Kompriband einlegen,
• Rundprofile einlegen,
• Fugen silikonieren und zu guter letzt
• Holzleisten montieren.

Das benötigte Holz wurde von den Kursteilnehmerinnen unter Anleitung ausgewählt und mit einfachen Maschinen bearbeitet.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen und vor allem die Investitionskosten sind im Vergleich zu neuen Fenstern ca. 10% plus deine Arbeitszeit.

Unser learning: Fixverglasungen ja, Türen und öffenbare Fenster eher njet – Denn mit dem Standard Maschinen Park als auch Wissen und Geschick bleibt die Türe ein bisserl zugig…

Am 31.März waren Helmuth, Paul, Christian, Theresa, Erich, Ferdinand und Gerhard damit beschäftigt die Ostwand mit der letzten Grobputzschicht zu versehen und wie es sich gehört (speziell wenn direkt auf Strohballen verputz wird) haben wir Rißbewehrung eingelegt. In unserm Fall war dies ein Glasfasergewebe mit 13 mm Maschenweite (geeignet sind 8 mm, 10 mm und 13 mm). Helmut und Christian haben sich auf die Elektroleerverrohrung spezialisiert. Es wurden Schläuche und Putzdosen fachmännisch verlegt, was beim Strohballen Direktverputzen eine gewisse Herausvorderung darstellt, wenn man hinter den Dosen trockene Strohballen behalten will.

Den Tag darauf konnten wir Ferdinand, Erich und Theresa nicht dazu bewegen Pause zu machen. Christian und ich hingegen haben uns von der Baustelle losgerissen um trockener Organisationsarbeit nachzugehen – Einem DIY tauglichen Bauzeitplan. Noch nicht ganz fertig, aber bald werdet ihr an dieser Stelle mit den nötigen Informationen versorgt werden um das ganze Baujahr überblicken zu können.

Und was man hier gut sehen kann (oder auch nicht): Wenn keiner Fotos macht gibts auch keine…

Liebe Strohfreunde,

Das Jahr 2013 war ein tolles Jahr. Wir haben viel von dem was wir uns vorgenommen haben erreicht, einiges lernen dürfen und uns zahlreiche schöne Aufgaben für das Jahr 2014 aufgehoben.

Bisher konnten wir ca. 150 freiwillige HelferInnen auf der Baustelle begrüßen und in Summe 3.000 Stunden gemeinsam arbeiten. Vielen Dank an dieser Stelle euch allen für eure Unterstützung ohne der dieses Projekt nicht möglich gewesen wäre.

Wie es weiter geht mit dem Haus von A bis Z erfahrt ihr in Kürze hier. Soviel vorab: Es wird jede Menge Möglichkeiten geben einen Beitrag zu leisten, dabei zu lernen und/oder anderen sein Wissen weitergeben.

Einstweilen wünsche ich euch allen einen guten Jahresbeginn 2014.

Die Behaglichkeit in einem Raum hängt von einigen Faktoren ab, unter anderem von der Temperatur der umgebenden Flächen. Bei uns sind das die Lehm verputzten Strohballenwände, die wir mit einer Niedertemperatur Wandheizung versehen. Zu diesem Zweck verlegen wir Wandheizungsrohre (die Roten) unter der fachkundigen Anleitung von Leo Obkircher (www.obkircher.at), einem Profi in Sachen Haustechnik. Leo Obkircher ist nicht nur kompetenter Fachmann, sondern hat auch die seltene Begabung sein Wissen verständlich weiter geben zu können und das auch und speziell einem DIY Projekt, wie wir es sind.

Danke Leo – Du bist ein Hit!

Diese Wandheizung wird in weiterer Folge an einen  Pufferspeicher angeschlossen, welcher von mehrerern Energiequellen gespeist werden wird. (Solar, Holzofen, Biomeiler, universelle Liebe?, was auch immer wärmen mag…)

Glaubt mir bitte, ich finde es fantastisch die Innenseite einer Fensterscheibe im Winter zu berühren und nicht mit den Fingern anzufrieren, ja das finde ich gut, richtig gut sogar, und ebenso kann ich sie zu Hauff finden, die einst geliebten, hoch bezahlten,  „Alten“, die wir in unserer Gesellschaft einfach so entsorgen. Oftmals sogar brutal aus der Umgebung gerissen, Gedanken- und Rücksichtslos liegen sie entwurzelt, aus dem Rahmen gerissen, heimat- und sinnlos auf der Deponie. Dass dem nicht so sein muss ist ein von uns erklärtes Ziel und obschon es die eine oder andere Diskussion darüber gab ob sie tatsächlich gut genug seine, unsere Gebrauchten, blieben wir letzen Endes standhaft und bauten sie ein, in unsere Recyling – Fenster – Südfassade.

Laßt uns an dieser Stelle erwähnen, dass wir mittels Wiederverwendung von Fenstern und Türen ca. €10.000 einsparen konnten, und das finden wir weder wenig noch unwesentlich, sonder auch noch ziemlich genial. Klarerweise hatten wir einiges an Arbeit, die Fenster zu putzen, Scheiben auszubauen, ein System zu entwickeln das einen wärmebrückenarmen Einbau erlaubt, doch glaubt es bitte: Das machte Spaß, entlastete das schmale Baubudget und reduzierte den ökologischen Fußabdruck des Hauses.

Wiederverwendetes kann sexy sein, findest du nicht?

Was, den Gatsch wollts auf die Wand schmiern?

Und besser noch: Wir verwenden den Aushub für unseren schönen Lehmputz. Dazu ist es wichtig dass man weiß was man tut und die notwendigen Tests im Vorfeld macht um zu ermitteln ob das Material geeignet ist und wenn ja wieviel Sand zugemengt werden muss. In unserem Fall ist das Mischungsverhätnis Lehm:Sand = 1:3 bis 4…

Auf Stroh putzen wir direkt und auf Holzwerkstoffen brauchen wir einen Putzträger (Schilfrohrmatte) damit der Lehmputz , der nur mechanisch und nicht chemisch bindet auch wirklich gut hält (was wir versprechen).

Es ist Herbst und nachdem sich der Winter mit großen Schritten unaufhaltsam näher entscheiden wir uns mit Toni Auer, einem professionellen Lehmputzer und Putzmaschine zu Werke zu gehen. An besagtem Tag und in vorheriger Nacht regnete es relativ stark, was eine Rutschpartie zur Folge hatte, die nicht wenig Humor von allen Beteiligten abverlangte. In Summe wars dann doch ein Spaß der in Erinnerung bleiben wird, aber macht euch selbst ein Bild…

Der Grobputz hat aufgrund der eher mäßig günstigen Wetterlage ganze vier Wochen zum Trocknen gebraucht, dann erst konnten wir mit den Feinputzarbeiten beginnen.

Doch: Ende gut, alles Gut

Wir bauen ein Strohballenhaus

Endlich können wir dieser Aussage Substanz verleihen. Wir tun es indem wir Boden, Dach und Wände mit den kratzenden, juckenden und staubenden, von uns sosehr geliebten und vom Bauern nebenan gepressten Strohballen ausfachen. Der Anblick des Hauses verändert sich drastisch und wir haben plötzlich den Eindruck eines beschützenden Innenraumes.

Der Dauerbrenner „Regensicher machen“ bekommt allerdings eine noch wesentlichere Bedeutung. Nach einem Tag bei 37 Grad auf dem Dach arbeitend kann es schon zu gewissen Kommunikations „Herausforderungen“ kommen – davon ist im Folgenden nichts zu sehen…

Wie ist denn das nun mit dem Brandschutz und den Strohballen und überhaupt?

Nun, nachdem es sich bei unserem Häuschen um kein Wohnhaus handelt für welches F30 genügt, ist bei unserm Deckenaufbau F60 erforderlich. Das erreichen wir mittels zweischichtigem Aufbau: F30 mittels Fermacelplatte + F30 mittels 4 cm Doppel Nut/Feder Brandschutzschalung, die wir als Sichtdecke belassen. (Mein Wunsch: weiß lasiern – mal sehn ob uns der gemeinsame Prozess dort hinführen wird ;-))

Genug der Worte, hier die Taten und das wirklich herzeigbare Ergebnis.

Und hier zur Info: Eine mit Lehm verputzte Strohballenwand hat einem Brand 90 Minuten standgehalten und ist damit F90 zertifiziert.